Kloster Weltenburg
Das Kloster Weltenburg ist eine Abtei der Benediktiner in Weltenburg, einem Ortsteil von Kelheim an der Donau. Es liegt oberhalb des Donaudurchbruchs in einer Donau-Schlinge. Die Abtei gehört der Bayerischen Benediktinerkongregation an.
Geschichte
Schon im Jahre 45 n. Chr. lag bei Weltenburg auf dem Südufer der Donau der Ausgangspunkt einer römischen Grenz- und Militärstraße, die der Donau stromaufwärts folgend bis zum Kastell Hüfingen bei Donaueschingen führte. Diese Donausüdstraße war lange Zeit eine der beiden wichtigsten Ost-West-Verbindungen nördlich der Alpen. Bei Burghöfe (Mertingen) nahm sie den Verkehr der aus Oberitalien kommenden Via Claudia auf. Über der heutigen Klosteranlage, auf dem Frauenberg, siedelten bereits seit vorgeschichtlicher Zeit immer wieder Menschen. Archäologische Funde und Grabungen lassen vermuten, dass sich dort eine römische Militärstation befunden hat.
Das um das Jahr 617 durch die iro-schottischen Mönche Eustachius und Agilus aus Luxeuil nach den Regeln des Heiligen Kolumban gegründete Kloster gilt als ältestes Kloster Bayerns. Um das Jahr 700 soll der Heilige Rupert, der „Apostel der Baiern“, die Klosterkirche dem hl. Georg geweiht haben. Im 8. Jahrhundert übernahmen die Weltenburger Mönche die Ordensregeln des hl. Benedikt. Während der Ungarneinfälle im frühen 10. Jahrhundert verließen die Mönche die Abtei. 932 wurde Weltenburg als Eigenkloster des Bistums Regensburg vom Kloster St. Emmeram aus wieder besiedelt. Eine neu erbaute Kirche wurde 1191 geweiht. In den Jahren 1123 bis 1328 lebten in Weltenburg Augustiner-Chorherren.
Im 14. und 15. Jahrhundert erlebte das Kloster eine Zeit häufig wechselnder Äbte und Administratoren. Unter Abt Konrad V. (1441–1450) wurden deshalb die Kastler Reformen eingeführt. Im Schmalkaldischen Krieg wurde das Kloster geplündert, Abt Michael II. Häusler (1553-1556) musste aus wirtschaftlicher Not wertvolle Bestände der Klosterbibliothek verkaufen. Trotz Plünderungen während des Dreißigjährigen Krieges konnte Abt Matthias Abelin (1626–1659) das Kloster geordnet hinterlassen. 1686 gehörte das Kloster zu den Gründern der Bayerischen Benediktinerkongregation.
Während der Zeit des Abtes Maurus I. Bächl (1713–1743) entstanden die Frauenbergkirche, Kirchen in den inkorporierten Pfarreien und mehrere den Klosterhof umgebende barocke Klostergebäude, darunter die in den Jahren 1716 bis 1739 errichtete Klosterkirche, die dem hl. Georg geweiht und von den Gebrüdern Asam entworfen und ausgestaltet wurde. Zum Klosterneubau und zur neuen Abteikirche legte der Freisinger Fürstbischof Johann Franz Eckher von Kapfing und Liechteneck am 29. Juni 1716 den Grundstein und weihte das Gotteshaus am 9. Oktober 1718. Im Zuge der Säkularisation in Bayern wurde 1803 auch Kloster Weltenburg aufgelöst, am 25. August 1842 jedoch als Priorat des Klosters Metten neu errichtet und 1913 wieder Abtei. Hauptaufgaben der heutigen Abtei Weltenburg sind die Pfarrseelsorge (Betreuung von vier Pfarreien) und die Aufnahme von Gästen in der „Begegnungsstätte St. Georg“.
Wegen seiner direkten Lage an der Donau ist der Gebäudekomplex stark hochwassergefährdet; das Wasserwirtschaftsamt Landshut realisierte zwischen Januar und Oktober 2006 einen Hochwasserschutz für das Kloster, der am 12. Oktober 2006 feierlich eingeweiht wurde.
(Quelle und weiterführende Informationen zum Kloster Weltenburg auf wikipedia.de. Bild Copyright By Gomera-b)